Blogg zum Projekt ab 15.05.23

Chronologie: Unten alt - oben aktuell

09.April 2024

Wieder diese lange Pause! Was hat sich ereignet ? Heute schreibe ich nach längerer Pause wieder - erster heutiger Eintrag ist der 1.Februar `24.

 

01.April 2024:

Hier bricht der Frühling voll durch, das Natur-Jahr ist mehrere Wochen früher dran als ich es kenne. 

In der Ukraine drohen die Truppen der Aggressoren im Osten durchzubrechen, neue Offensiven drohen. Den Ukrainern geht die Munition aus.

Im Westen, den vereinigten Staaten von Amerika bricht der Präsidentschaftskandidat der Republikaner mit allen Regeln guten Anstandes, droht mit Beendigung der Nato, ermutigt den Herrscher Russlandes, mit Ländern die nicht genug für die Nato zahlen "zu tun was ihm beliebt". Die republikanische Partei folgt seinem Kurs und blockiert seit Dezember 2024 weitere Militärhilfen der USA für die Ukraine. Ein Desaster.

Wir lassen uns nicht brechen, sammeln unverdrossen weiter und haben die Finanzierung (5000.-) für April durch die BOG  überwiesen, das Geld für Mai schon fast beisammen. 

Das Gemeindeblatt Münsing hat einen sehr netten Artikel über unsere Arbeit geschickt, 

Trotz der negativen konstellativen Faktoren der Welt tauen unsere Kollegen in der Ukraine langsam wieder weiter auf und schöpfen Hoffnung, dass das Aufgebaute nicht alles "umsonst" war, sondern eine Zukunft hat. Als langjähriger Hausarzt weiß ich aber, dass es nie umsonst ist, auch nur einem einzigen Menschen zu helfen. Und in dem Projekt waren es schon viele Tausende ...

 

Neben der "Mobilen Klinik" laufen noch ein paar "Nebenbaustellen": 

Andere Partner in Lwiw bitten für medizinische Einrichtungen in Frontnähe um Feuerlöscher - hier ist gerade eine Sammelaktion angelaufen. 

Eine Klinik in Stuttgart macht dicht und gibt Material ab. Mit der Osteuropahilfe (Partner für Brody) organisieren wir dies Chaos und können viel Klinikmaterial, von Medikamente über Ausstattung (Intensivbetten) bis hin zu chirurgischem Verbrauchsmaterial übernehmen und nach Brody und weiter bringen.

 

01.März 2024: 

Den Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine geht es nicht gut. Nach der intensiven Anspannung voller Motivation und Engagement  brennen einige aus und sind schlicht und ergreifend erschöpft - so wie es auch einigen von uns geht. Hier sind die stillen Mitarbeiterinnen von größter Wichtigkeit, die unverdrossen weiter still sammeln und werkeln..

Militärisch und emotional sieht es nicht gut aus für unsere Partner: Der Krieg gegen einen Gegner, der menschenverachtend zehntausende eigener Bürger als Kanonenfutter in Angriffswelle auf Angriffswelle schickt und damit militärisch Gebiet erobern kann, das dauernde Bombardement mit Zerstörung wichtiger Infrastruktur, die vielen Gefallenen und Verletzten, das hinterlässt schlimme Spuren. 

Aber hier in Oberbayern sind wir im Sicheren, können uns langsam wieder erholen und schaffen es gemeinsam mit der Bayerischen Ostgesellschaft (Danke an die Familie Hey und Mike!!), für Februar und März wieder 5000 .- nach Irpin zu überweisen. 

Dies schafft Hoffnung und nach mehreren freundschaftlichen Telefonaten schimmert wieder etwas Hoffnung bein unseren ukrainischen Partnern

Die mobile Klinik wird umstrukturiert und kann dadurch fortgeführt werden

Mehr Komm-Struktur: Patienten kommen zur hausärztlichen, psychologischen, palliativmedizinischen und gynäkologischen Behandlung zur Ambulanz - der ehemaligen Klinikbasis in Irpin. 

Weniger Geh-Struktur: Der aufsuchende Bereich wird mangels Ressourcen zurückgefahren, wobei die reichlichen Flüchtlingslager um Irpin weiter angefahren werden. Notfalleinsätze werden derzeit nicht mehr gefahren. 

Diese Entscheidungen sind klassische Triage-Entscheidungen: Wobil können wir mit den verringerten Mitteln den größten Effekt für möglichst viele Menschen erreichen. 

 

01.Februar 2024: 

die Projektphase ist vorbei, unsere regelmäßige Zahlung von monatlich 10 000 Euro endet. 

Es liegt ein harter und langer Weg der intensiven Arbeit zurück - hier Spendensammeln, dort unmittelbare Arbeit am Patienten und an den Strukturen. 

Ein wichtiger Punkt ist Enttäuschung: jeder Schritt vor Ort wird mit bürokratischen Hindernissen belegt. Die Ukraine ist wirklich fit für die EU, dort herrscht ein schlimmerer Bürokratiewahnsinn als in Deutschland! Jede Haltestelle der Klinik muss beantragt und genehmigt werden. 

Enttäuschung auch bezüglich von Zusagen: Die Pauschale für betreute Patienten der Klinik ist ab jetzt - nach dem vollkommen kostenlosen Vorlauf der letzten Monate - nur weniger als die Hälfte des ursprünglichen. Als Grund wird die klamme finanzielle Situation des ukrainischen Gesundheitssystemes genannt - hier seien die ausbleibenden Zahlung zugesagter Mittel der westlichen Länder mit eine Ursache. 

Hier in Bayern fast ausschließlich im Landkreis hatten wir alle Kräfte gebündelt, um die Projektgelder zu sammeln - das ist gelungen!! Alles Vereinbarte (6 Monate Förderung der gesamten Kosten und die volle Ausstattung) hat funktioniert!!

Natürlich werden wir unsere Partner und die Menschen in der Ukraine nun nicht hängen lassen und einfach still "Servus" sagen...

 

28.November 2023

Die lange Logbuchpause spiegelt lediglich eine gewisse Veröffentlichungserschöpfung wider. Vieles, sehr vieles hat sich ereignet: 

Der Spendenstrom speist weiter die mobile Klinik, die Teams haben nun viele Versorgungspunkte etabliert, regelmäßige Besuche finden statt. Es läuft erfreulich undramatisch in der Abwicklung, bringt den besuchten, meist ausgebombten Bürgenrn der Region oder Vertriebenen aus den Kriegsgebieten Licht, Hoffnung und medizinische Hilfe. 

Aktuell ist wieder ein Laster mit Ultraschallgeräten und einer "Reanimationspuppe" unterwegs. 

Der Winter streckt seine langen kalten Finger aus, der Kriegsgegner beginnt bereits jetzt mit verstärkten Bombardements (Drohnen und Präzisionsraketen) die Zivilbevölkerung zu terrorisieren, die infrastruktur (Strom und Heizung) ist ein erklärtes Ziel. In den Kriegsgebieten selbst spielt sich ein unbeschreibliches Grauen ab. In menschenverachtender Art gegenüber dem Gegner, aber auch vor allem dem eigenen Volk werden zehntausende Soldaten in den meist sicheren Tod gegen Schützengräben gehetzt in der Hoffnung, dass dem Verteidiger irgendwann die Munition ausgeht.

Die weitere Entwicklung der Mobilen Klinik, eigentlich schon klar geplant, ist plötzlich mit Fragezeichen versehen: Eine Übernahme in das ukrainische gesundheitssystem ist noch nicht sicher, auch wackelt die Zusage einer anderen karitativen Organisation, die weiteren Kosten ab Februar zu übernehmen. 

Wir werden sehen... 

 

30. September 2023

Am Abend findet in der Ammerlander Kirche das Benefizkonzert statt. Zwei Münsinger Musiker präsentieren  mit Klarinetten, Saxophon und Klavier Musik auf der Tradition von Klezmer, drei Ukrainierinnen bieten uns mit Stimme, Gitarre und Akordeon traditionelle ukrainische Musik. Dazu eine Lesung aus Yossel Wassermanns Heimkehr. Die rund 80 Besucher waren begeistert und konnten noch eine Zugabe erreichen.

Eine schöne und überraschende Ergänzung waren wundervolle Blumen-und Landschaftsbilder einer ukrainischen Künstlerin, die derzeit in Münsing zu Gast ist. Gegen Spende konnten sich Gäste diese Kunstwerke nach Hause nehmen - kein Bild blieb zurück. 

 

25.September 2023

bei den nun zurückliegenden "Holzhauser stellen aus" Tagen wurden für die mobile Klinik Spenden gesammelt. Gebundene Herbstkränze, leckere Leberkässemmeln, Kaffee und viele BLumen animierten die Besucher, uns finanziell zu helfen - Danke

 

22. September 2023

Die Firma LumiraDx stellt medizinische Labortestgeräte her, mit denen vor Ort wichtige therapieentscheidende Labortestungen erfolgen können (Entzündungswerte, Virensuche, Thrombosen/Lungenembolien). Zwei dieser Geräte mit umfangreichem Verbrauchsmaterial kamen heute per Post und warten auf den Transport nach Osten in die mobile Klinik. Diese Laboreinrichtung wird von LumiraDx zum allergrößten Teil gesponsored

14.September 2023

Die Vorbereitungen für unser Benefizkonzert am Samstag dem 30.09. um 19.30 nehmen Gestalt an. Schwierig ist, dass der Ort wegen der Einquartierung weiterer Flüchtlinge verlegt werden muss, nun findet das Ganze in der Ammerlander Kirche statt. 

14. September 2023

Urlaubsbedingt hatte das Logbuch einen Hänger, aber die Entwicklung geht rasch weiter: 

Nun werden als Beitrag monatlich knapp 10 000 Euro für die laufenden Kosten überwiesen, immer wieder ein spannender Augenblick mit einem bangen Blick aufs Konto. 

Der Start der mobilen Klinik ist gelungen, die ersten Fahrten finden statt. Bis heute haben sich 5 Versorgungspunkte etabliert, alles zunächst in Flüchtlingslagern (Containersiedlungen) für ausgebombte Familien und Bürger der Region oder Binnenflüchtlinge aus der Frontnähe. 

Die Personalgewinnung schreitet voran, in freien Stunden werden weitere Räume der Basis renoviert, um hier vielleicht langfristig spezialisierte Untersuchungen durchführen zu können. Die Teams bestehen jetzt bereits aus Krankenschwestern, Psychologin, Hausarzt, Kardiologe, Sanitätern und Notarzt. Ein Frauenarzt wird derzeit umworben. 

Das Notfallteam nutzt freie Kapazitäten für dringend notwendige Erste-Hilfe-Kurse in Schulen und Flüchtlingslagern. 

Der aktuelle Schwerpunkt der Tätigkeit liegt neben diesen ersten Aktivitäten gerade noch auf politischer Ebene: weitere Versorgungspunkte müssen besprochen und genehmigt werden, in der Vollausbaustufe sind 25  Punkte geplant, der Radius geht dann bis zum Sperrgebiet um Tschernobyl. 

 

12.September 2023 (geschrieben am 14.9.)

Der Klinikdirektor des Sheptytskyhospitals in der Ukraine, Pater Dr. Andriy Lohin kommt mit der Projektmanagerin Kristina zur Besprechungen nach Deutschland. Dieses gleich nutzend organisieren wir eine Pressekonferenz, die erfreulich positiv ausfällt. Am 13.09. berichten Patienten unserer Hausarztpraxis stolz "ich habe Sie gerade im bayerischen Rundfunk gehört". Diese Öffentlichkeitsarbeit ist immens wichtig, da wir auf die breite Unterstützung unserer Bürger voll und ganz angewiesen sind. 

Im Pressegespräch besticht Andriy L. durch seine klare und direkte Art zu antworten, auch Schwierigkeiten unumwunden zu beschreiben. Hilfreich ist sein perfektes Deutsch. 

Leider müssen die beiden dann gleich wieder weiter, um andere Kooperationspartner anderer Projekte zu treffen. Kristina wäre gerne noch zum Angeln geblieben, der Starnberger See hat es ihr sehr angetan....

 

 

06.August 23

Nach der Anspannung und Konzentration der letzten Wochen wird nun wieder nachgearbeitet, Mails geschrieben, potentielle Spender angefragt, Aktionen geplant, denn das Geld will ja auch gesammelt sein. Der September ist finanziell gesichert, fehlt noch das Geld (pro Monat 10 000 Euro) für Oktober - Dezember. 

 

1. August 2023

In Irpin werden mit einer kleinen Zeremonie die Räume der Basis stellvertretend für das ganze Projekt der mobilen Klinik geweiht. Fotos entstehen, wobei noch kein Patientenkontakt dabei ist, sondern an diesem Tag die Bilder nur Übungs- und Testabläufe zeigen. An Personal kann mit einem ersten Arzt, mehreren Krankenschwestern und zwei Fahrern begonnen werden. 

 

31.Juli 23

Der Transport kommt in Lwiw an, die Arbeiten in Irpin in der Basis kommen zum Abschluss. In Lemberg wird alles eingepackt, um am nächsten Tag nach irpin aufzubrechen. 

 

27. Juli vormittags

Das Telefon klingelt: "ich komme heute um 15:30 und bringe Ukraine" - ein uns vollkommen unbekannter Ukrainer aus München kommt mit einem klapprigen und hart geprüfen Auto, einem großen Transporter. Dr Hey aus Ammerland, das Team der Praxis trägt Kiste für Kiste aus dem Keller.ALLES, von wichtigsten medizinischen Geräten, der Bordapotheke, Diabetesmessgeräten, Notfallinstrumentarien bis zu 6 Rollstühlen, Gelenkschienen, Verbandmaterial, Infusionen.. insgesamt 10 Kubikmeter Material verschwindet hinter rostiger Türe. 

 

25.Juli abends 

der Transport in die Ukraine sagt ab - am 1. August soll es losgehen!! Leichte Blutdruckschwankungen spiegeln die innere Anspannung. Andriy Lohin aus Lwiw: "Vielleicht kann ich was organisieren, melde mich"

 

25. Juli 23

Tage der maximalen Anspannung und intensivster Arbeit liegen allerorts hinter uns: 

In Irpin klappt das mit den Räumlichkeiten definitiv, es wird alles mit Bordmitteln repariert und "hübsch gemacht": Die ehemalige und verlassene Gesundheitsstation wurde im Bombardement der ersten Monate nur durch Splitter am Dach und kleinere Schäden beeinträchtigt, das Nachbarhaus hatte wohl einen Raketentreffer. Emsiges Arbeiten der Handwerker, EDVler, Einstellungsgespräche und Antrittsbesuche bei Politik und Gesundheitseinrichtungen. 

In Münsing wird unter maximalem Zeitdruck die "Bordapotheke" fertiggestellt: Für jedes wesentliche Krankheitsbild wurde ein Leitmedikament definiert, insgesamt etwa 45 Substanzen. Vom Bluthochdruck über Diabetes bis zum anaphylaktischen Schock in der Notarztversorgung. Dieser Standard wurde mit den ukrainischen Kollegen abgeglichen und perfektioniert. Dann kümmert sich Frau E. Engelhardt von der Münsinger, Geretsrieder und Wolfratshauser um unsere Liste, versucht überall das presiwerteste zu finden, gibt Rabatte und spendet ... In kürzester Zeit!

Das Ergebnis ist ein hochinteressanter Standard für eine Bordapotheke, der natürlich in der Zukunft weiter entwickelt werden wird. Alleine dieses Element ist für alle zukünftigen Projekte ein wertvolles Resultat. 

 

16.Juli 23

Wir haben - wenn wir uns nicht verrechnet haben, nun an derzeit verfügbarem Kapital knappe 30 000 Euro - damit kann es nun wirklich losgehen, die ersten 3 Monate Gehälter, Miete und Sprit sind gesichert. Gespendet ist weitaus mehr, aber einiges an Geld wurde für Ausstattung bereits ausgegeben (Neue Ultraschallsonde, EKG ....)

 

Juni / Juli 23

Mehrere politische Gemeinden des Landkreises steuern per Spende jeweils 100 - 700 Euro für die Mobile Klinik bei, oft legt der Bürgermeister privat noch etwas drauf, um den Betrag auf vierstellig abzurunden. DANKE

 

16. Juli 23

In Sankt Heinrich findet auf Initiative von dem Campingplatz "beim Fischer" von Susanne Huber ein musikalischer Frühschoppen statt: Die Münsinger Bachofamusi und 3 ukrainische Musikerinnen gestallten einien sehr stimmungsvollen und netten Frühschoppen. Es resultiert ein hohes Spendenaufkommen für die mobile Klinik

 

14.Juli 23

Es wird ganz konkret: Gemeinsam wird eine "Bordapotheke" ausgetüftelt: Die mobile Klinik soll in einem Termin einen Patienten untersuchen, Diagnose stellen und eine Behandlung beginnen oder beim nächsten Termin den Verlauf kontrollieren. Dazu braucht es Medikamente. Die allerdings müssen wir in der ersten Zeit  - in der die Infrastruktur noch nicht wieder aufgebaut ist - mitbringen. Dazu stellen wir in Zusammenarbeit mit den hiesigen Apothekern und den dortigen Ärzten eine Bordapotheke zusammen, um den Patienten ihr Medikament gleich in die Hand zu drücken. 

 

8. Juli 23

Die Ukraine ist voller Überraschungen: Anrdiy Lohin hat nun in Irpin, einer Stadt nahe Kiew, die ebenfalls anfangs des Krieges inmitten der Gefechte stand, eine ehemalige Sanitätsstation angemietet. Da diese Einrichtung wie so viele zerstört wurde, erfolgen derzeit reparaturarbeiten, dann ist unsere Basis der mobilen Klinik fertig! Am ersten August geht es dann los!

 

3. Juli 23

Eine Arztpraxis aus Bad Tölz bringt uns ein voll funktionsfähiges Gerät zum Sterilisieren chirurgischer Geräte, dazu eine Vielzahl medizinischer Utensilien und Medikamente. Als Sahnehäubchen findet sich bei der Lieferung eine schicke Espressomaschine, damit unser Elan nicht nachlässt. Es ist schön, von so vielen Menschen unterstützt zu werden. 

 

1. Juli 2023

Ein Medizinstudent aus München ist auf unser Projekt aufmerksam geworden und fragt an, ob er im Sheptytsky-Hospital eine Famulatur (Praktikum im Rahmen des Studiums) absolvieren kann. Die Anfrage wird an unsere Partner in Lemberg weitergeleitet. 

 

Juni/Juli 2023

Russland erlebt eine Führungskrise. Die "Söldnergruppe Wagner" von Prigoschin marschiert mit militärischer Gewalt Richtung Moskau und droht, die militärische Führung zu stürzen. Dieser Putsch wird wieder abgebrochen, Prigoschin mit seinen  Tausenden Bewaffneten zieht nach Belarus ab. Dorthin ist die Truppe von Lukaschenko, der sich mit Russland eng verbündet  mühsam an der Macht hält, eingeladen. Sie errichten mehrere Militärlager mit Zelten. Was aus diesem gärenden Herd, der noch dazu durch Verlegung von taktischen Atomwaffen nach Belarus umgeben ist, wird, ist sehr ungewiss. Erneuter Einmarsch durch den Norden der Ukraine gen Kiew? Machtübernahme des Gastlandes durch Sturz von Lukaschenko? Vorzeitiges Ableben von Herrn Prigoschin durch den langen Arm Russlands? 

Eine richtig Sicherheit ausstrahlende Atmosphere für die "mobile Klinik" ist es nicht, weswegen die Verzögerung des Startes auch Vorteile hat, die Entwicklung beobachtet werden kann. Vielleicht muss das Einsatzgebiet dieser hochmobilen Einrichtung verlegt werden. ..

 

30.06.23

Andriy Lohin schreibt etwas frustriert, dass die Besprechungen und Verhandlungen bezüglich der räumlichen Basis in Borodjanka sehr zäh verlaufen, beschreibt diese Verhandlungen als eine "Zeitreise zurück in die 80 er Jahre". Bevor er zu viele projekthinderliche Kompromisse machen muss, möchte er lieber eigene Räumlichkeiten anmieten. Die Entwicklung ist offen, aber ein sehr baldiger Start ist nicht möglich. 

 

29.06.23

Die Gemeinde Münsing veranstaltet eine Lesereihe, die der Kulturreferent engagiert gestaltet. Bei der heutigen, musikalisch begleiteten Veranstaltung wird um Spenden für die mobile Klinik gebeten. Es kommen 250 Euro zusammen - herzlichen Dank!!

 

23.06.23

Die karitative Vereinigung "Aktion Medeor" sponsort uns zu 50% ein neues Topp-EKG mit Akkubetrieb für die mobile Klinik. 

Auf die Anschreiben an Gewerbetreibende und Kommunen treffen erste Spenden ein, oft von überraschender Dimension. Auch viele spontane größere und kleinere Spenden werden uns stetig zugeleitet, es summiert sich. Bald haben wir die Betriebskosten für die ersten drei Monate beisammen!!

 

19.06.23

Nach einem entsprechenden Anschreiben über an den Landtagsabgeordneten unseres Wahlkreises Herrn Bachhuber kommt nun eine Rückmeldung mit der Zusage, Wege zur Unterstützung zu suchen. Etwas politischer Rückenwind ist sicher hilfreich!

 

14.06.23

Treffen mit Labor Becker/München: 

dieses Labor ist für die Hausarztpraxis Özden / Lohse seit Jahrzehnten bewährtes Hauslabor. Der Inhaber stellt in Aussicht, uns labortechnisch zu unterstützen. Staunend lernen wir die allerneuesten Techniken und gehen mit dem Traum einer Laborausstattung nach Hause: 

Ausstattung der mobilen Klinik mit mobilen Laboranalysegeräten der neuesten Generation. Diese Geräte, die im Fahrzeug unkompliziert mitgeführt werden können, bieten uns für alle therapieentscheidenenden Untersuchungen Ergebnisse innerhalb von 2-5 Minuten! Vieleicht wird dieser Traum real. 

 

12.06.23

Die Regierung des Oblastes Kiew möchte unsere Klinikbasis nun nicht wie ursprünglich von ihnen gewünscht in Hostomel, sondern in der Kleinstadt Borodjanka mitten im Rajon Vyshgorod ansiedeln. Prinzipiell logistisch viel sinnvoller, zeigt ein weiteres Mal die Notwendigkeit, flexibel zu denken. Kommende Woche sind Besprechungen in Kiew. 

 

12.06.23 

Briefaktionen beginnen: Die politischen Gemeinden, der Landtagsabgeordnete, verschiedene Gerwerbetreibende werden individuell angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Die Golfplätze des Landkreises werden angeschrieben mit der Frage, ob Charity-turniere möglich seinen.

 

Ende Mai - Mitte Juni: 

Spendenaktionen beginnen: 

In einigen Arztpraxen stehen nun Sparschweine mit Flyern und der Bitte um Spenden. Die Resonanz ist sehr unterschiedlich. 

Erste größere Spenden kommen auf: Die Firma Agrobs / Degerndorf legt mit stattlichen 5000,- vor, der Lionsclub steuert nach einigen Nachfragen 1500.- bei, der Burschenverein Holzhausen, glücklich über ein gelungenes Fest, stiftet 500.-

Viele private Einzelspender überweisen 50-1500.-

Bis Mitte Juni sind es insgesamt (nur für die mobile Klinik) etwa 20 000 Euro

 

27.05.23

Treffen mit Herrn D. von Aktion Medeor, einer caritativen Vereinigung, die sich der Medikamentenversorgung in Krisen- und Notzonen verschrieben hat. Es wird das Konzept der Bordapotheke entwickelt: 

 

25.05. 23

Andriy Lohin teil mit, dass die Regierung des Oblastes Kiew (die zuständige Regionalregierung, die Basis unserer Klinik in Hostomel ansiedeln möchte. Wir bekommen Gebäude zur die öffentliche Hand gestellt. 

 

25.06.23

Ein herber Rückschlag: Die in Aussicht gestellte Crowdfundingaktion der Münchner Bank (Raiffeisen) wird von der Münchner Zentrale abgelehnt: Da das Ziel des Projektes nicht im Landkreis liegt und die Raiffeisenbanken klassisch Regionalbanken sind, ist dies trotz aller Zustimmung zu dem Projekt nicht möglich. Schade !!

 

23.06.2023

Pressekonferenz in Holzhausen in der Florianstube. Live aus Lemberg zugeschaltet ist Pater Dr. Andriy Lohin, der sich in perfektem Deutsch (er hat in Innsbruck studiert) den Fragen der Journalisten (SZ, Merkur und Radio Oberland) stellt. 

Der Landrat betont seine Begeisterung und ausdrückliche Unterstützung für das Projekt. 

In den folgenden Tagen wird in der Landkreispresse berichtet. 

 

15.06.2023

Die verschiedenen Elemente sind fertig, nun ist es Zeit für den Gang in die Öffentlichkeit - in einer Woche ist eine Pressekonferenz gemeinsam mit Landrat, Dr. Hannes Hey von der BOG und Jörg Lohse von der MNO.

 

Das Projekt steht in seinen Grundzügen, wobei die Mannschaft des Sheptytsky-Hospitales gerade streng damit beschäftigt ist, eine Zweigstelle in der Stadt Ternopil zu eröffnen: Auch dort sind viele Binnenflüchtlinge und die Not ist groß. 

Die MNO - die Medizinische Nothilfe Oberbayern: Dieser erst im April 23 gegründete und Anfang Mai gemeinnützig anerkannte Verein ist eine regionale Verbindung im Landkreis Bad Tölz - Wolfratshausen. Er spiegelt das Netzwerk, erwachsne in der Pandemie 2020-23 wieder, wurde gegründet, um eine Rechtsform für dieses Projekt zu bilden. die beiden Vorsitzenden sind Dr. Jörg Lohse und Florian Streidl. 

Die BOG - die Bayerische Ostgesellschaft: Ein gemeinnütziger Verein, der dieses Jahr seinen 50. Geburtstag feiert: Initiiert von einer ehemaligen Strafgefangenen der Sowjetunion wird versucht, durch kulturelle Projekte, Litaraturaustausch, Jugendtreffen etc. gegenseitiges Verständnis zu stärken. Der Verein erstekt sich mit seinen mehreren hundert Mitgliedern über Bayern. Mit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine ab 24.2.22 konzetriert sich der Verein auf Unterstützung von Kriegsopfern in der Ukraine (Flüchtlinge, Verwundete). 

 

In Vorbereitung auf das Projekt - und um wirklich sicher zu sein, ob die Partnerschaft passt und nicht nur auf dem Papier steht - reisen im März das Ehepaar Lohse nach Lemberg, lernen über mehrere Tage das Sheptytsky-Krankenhaus kennen und kommen bestärkt zurück: Das sind die richtigen Partner!

Lemberg ist übringens eine wunderschöne Stadt: Als Haupstadt Galiziens zu der habsburgschen Zeit Teil des österreichisch-ungarischen Reiches von den gleichen Baumeistern wie Wien erbaut - aber nie zerbombt! Wären da nicht die Leitungen und Autos, könnte man jederzeit einen Fiaker erwarten. 

 

 

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